Aktuelles BWL-Industrie
Jahresbericht BWL-Industrie 2022/2023

Das Thema „Industrie 4.0“ zieht sich als roter Faden durch das gesamte Curriculum des Studiengangs BWL-Industrie. Für die Studierenden im 5. und 6. Semester, die sich zur Vorbereitung Ihres Berufseinstiegs weiterqualifizieren möchten, sowie Interessierte aus Lehre und den dualen Partnerbetrieben wurde im Studienjahr 22/23 die „Praxisreihe zur digitalen Transformation“ ins Leben gerufen. An insgesamt 10 Online-Terminen berichteten die Referentinnen und Referenten – allesamt keine Theoretiker, sondern in operativer oder strategischer Funktion bei einem Industriebetrieb beschäftigt - über den Wandel, der sich aktuell bei Geschäftsprozessen, Arbeitswelt und spezifischen Software-Systemen in ihrem konkreten Umfeld vollzieht: Digital Sales und CRM (Bosch), Social Selling (Fujitsu), Risk Methods und VR-Brillen in der Beschaffung (Porsche), Digital Finance (R.Stahl), SAP S4/HANA im globalen SCM (HP), Digital Supply Chain (Bosch), Data Management und Business Analytics (Trumpf), Cyber Security (Fujitsu). Die Vorträge waren inhaltlich unabhängig voneinander, doch aus der Summe der Praxisbeispiele erhielten die Teilnehmenden einen guten Überblick über den Status Quo in der Industrie und ein Verständnis für die Dynamik der digitalen Transformation. Aufgrund des großen Erfolgs wird die Praxisreihe im Studienjahr 23/24 wiederholt.
Praxisreihe „Digitale Transformation“: Digital Finance

In der im Wintersemester 2022/23 letzten Veranstaltung in der Praxisreihe Digitale Transformation berichtete Gregor Schaefer in seiner Funktion als Finance Director Digitalization & Shared Service bei der R. Stahl AG über die Digitalisierung in der Finanzwelt. Dabei stellte er nach einer kurzen Unternehmensvorstellung seinen Werdegang wie auch die von ihm miterlebten Trends der letzten 25 Jahre in der Digitalisierung des Finanzwesens dar. Ziel all dieser neu eingeführten Tools bzw. Managementsysteme war und ist stets die Steigerung der Wertschöpfung.
Digitalisierung bedeutet in Bezug auf Prozesse, dass vormals analoge Informationen anschließend digital verfügbar gemacht oder vormals analoge Arbeitsschritte anschließend elektronisch ausgeführt werden oder beides.
Grundlegend ist dabei die Pflege von Stammdatenmit dem Ziel, weltweit einheitliche Kontenbezeichnungen und Nummernkreise und konsistente Daten zu haben. Erst auf dieser Basis kann eine Digitalisierung 3.0, die vor allem die Automatisierung von Datenverarbeitung meint, stattfinden. In diesem Kontext wurde angeregt diskutiert, ob diese Aufgabe besser zentral oder dezentral zu leisten ist. Hierauf muss jedes Unternehmen für sich eine Antwort finden, da beide Herangehensweisen Vor- und Nachteile haben. An der Umsetzung der Digitalisierung 3.0 arbeiten aktuell die meisten Unternehmen. Anhand einiger Beispiele wurde gezeigt, dass diese Aufgabe nicht trivial ist. Die nächsthöhere und darauf aufbauende Stufe ist die Digitalisierung 4.0, bei der zusätzlich sogenannte Smarte Tools wie Bots und künstliche Intelligenzen eingesetzt werden. Ziel ist die Selbstoptimierung von Prozessen.
Des Weiteren erläuterte Gregor Schaefer, dass Digitalisierung alle Finanzbereiche umfasst. Er lieferte hierzu weitere Beispiele aus den Bereichen Accounting, Audit, Controlling & Treasury.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Unternehmensvertretern, die uns Einblicke in ihre Unternehmen gewährt und damit Anstöße zu intensiven Diskussionen geliefert haben und bei allen teilnehmenden Studierenden, Dualen Partnern und Dozierenden, die an diesem Austausch interessiert waren. Wir freuen uns auf die nächsten Veranstaltungen im Sommersemester.
Praxisreihe „Digitale Transformation“: Digitale Beschaffung

Sarah Götz von der Porsche AG berichtete über Digitalisierung in der Lieferkette und stellte exemplarisch zwei digitale Tools vor: riskmethods zur Unterstützung beim Lieferanten-Risikomanagement und Datenbrillen fürvirtuelle Lieferantenbegehungen.
Digitalisierungsprojekte sind in der Porsche Beschaffung nach Lang- oder Kurzfristigkeit, sowie der Größe der Projekte in „Tanker“, „Schnellboote“ und „Surfer“ eingeteilt. Die beiden vorgestellten Tools fallen in die Kategorie der „Schnellboote“ und wurden innerhalb der letzten drei Jahre entwickelt und eingeführt.
Die zuverlässige Belieferung mit Teilen für die Produktion wird durch politische, logistische, IT-technische und natürliche Risiken beeinflusst. Um diese Risiken bei der Vielzahl an Bauteilen und Lieferanten zu überblicken und im Notfall schnell auf eine Bedrohung reagieren zu können, wendet Porsche ein KI-gestütztes Informationsbereitstellungssystem an. Das Webtool riskmethods durchsucht nach vorher definierten Grunddaten von Lieferanten das Web und Datenbanken und identifiziert so potenzielle Risiken. Findet das System Anzeichen für ein Ausfallrisiko werden Alert-Emails an den betroffenen Einkäufer versendet. Zusätzlich sind präventive Deep Dive-Analysen individuell möglich.
Das zweite vorgestellte Tool sind virtuelle Lieferantenbegehungen, die mittels Datenbrillen durchgeführt werden. Eingeführt aufgrund von Corona Beschränkungen, wird diese Technologie weiterhin genutzt, da sie Begehungen signifikant erleichtert. Je nach Anwendungsfall wird hierbei allein Equipment beim Lieferanten genutzt oder ein Mitarbeitender fährt zum Lieferanten und steuert vor Ort die Datenbrille.
Praxisreihe „Digitale Transformation“: New Work

In der zweiten Veranstaltung am 20.12.2022 mit knapp 50 Teilnehmenden lieferten Lena Stradinger (HR Business Partnerin) und Stephan Anpalagan (Manager Organization & Strategy) von der MHP GmbH (Management und IT-Beratung mit Schwerpunkt Digitalisierung) Impulse und Diskussionsanstöße zum Thema New Work – Veränderung in der Arbeitswelt.
New Work beschäftigt sich mit Fragen wie „Wo arbeiten wir?“, „Wie sehen unsere Arbeitsplätze aus?“, „Wann arbeiten wir?“, Wie arbeiten wir?“. Daraus ergeben sich die wichtigsten fünf Faktoren von New Work: Arbeitsräume und -welten, Digitalisierung, Organisation & Struktur, Mensch & Kultur sowie Werte.
Laut einer Kienbaum-Studie steht bei 74% der Unternehmen das Thema New Work auf der Agenda. Die beliebteste Maßnahme ist, den Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben, von zu Hause aus zu arbeiten und sie dementsprechend mit neuen mobilen Geräten wie Smartphones und Laptops auszustatten. Bei den meisten Unternehmen fehlt allerdings noch ein ganzheitlicher Ansatz, der auch weiche Faktoren wie Unternehmenswerte, flache Hierarchien, Demokratisierung von Entscheidungen oder Entlohnung einbezieht.
Diskutiert wurde auch, inwieweit sich neue Konzepte auf „Nicht-Büro-Arbeitende“ übertragen lassen. Auch hier gibt es schon einige Beispiele, wie z.B. in der Produktion die Arbeit flexibler und mit Digitalisierung auch einfacher werden kann.
Durch die Digitalisierung rückt nicht, wie teilweise befürchtet, die Technik, sondern der einzelne Mitarbeitende immer mehr in den Vordergrund. Stephan Anpalagan ist überzeugt: „Die Arbeit muss sich dem Menschen anpassen – nicht umgekehrt!“
Praxisreihe "Digitale Transformation": Social Selling im B2B

Am 13. Dezember startete die neue Praxisreihe „Digitale Transformation“ im Studiengang BWL-Industrie mit einem Vortrag von Benjamin Bodden, Sales Director bei Fujitsu, zum Thema Social Selling im B2B. Die Praxisreihe bringt Studierende, Duale Partner und Dozierende zusammen, um einen möglichst breiten Überblick über die digitalen Prozesse, Techniken und Systeme und deren aktuelle Ausprägung in der Praxis von Industriebetrieben zu erhalten und sich auszutauschen.
Benjamin Bodden stand mit Beginn der Corona-Pandemie vor der Aufgabe, neue Kontakt- und Vertriebswege zu bestehenden und potenziellen Kunden für sein Vertriebsteam zu finden, nachdem klassische Firmenbesuche nicht mehr möglich waren. „Ich muss es erst selber machen, bevor ich meine Leute von der Nutzung des LinkedIn-Sales Navigators überzeugen kann“ sagte sich der Vertriebsleiter und begann innerhalb eines internen Corporate Influencer Programms, sein eigenes LinkedIn Profil anzulegen, regelmäßig Postings zu versenden, eigene Videos zu erstellen und sukzessive ein soziales Netzwerk von Kundenkontakten aufzubauen. In Form von sog. „Social Selling Hours“ wurden mit dem Vertriebsteam gemeinsame Posting-Sessions durchgeführt, wobei gleichzeitig Fragen, Probleme und Lösungen rund um das neue Thema geteilt und persönliche Hemmschwellen abgebaut wurden. Wichtig war dabei die Erkenntnis, dass es nicht reicht, die vom zentralen Marketing vorgefertigten, anonymen Standard-Posts einfach weiterzuleiten - erfolgreich werden sie nur dann, wenn sie mit einer persönlichen Note versehen werden, dadurch individuell und authentisch sind.
Benjamin Bodden hat den 30 Teilnehmenden gezeigt, dass Social Selling nicht nur im Direktkontakt mit Endkonsumenten, sondern auch im B2B gut funktioniert. Die Zuhörenden erhielten viele wertvolle Hinweise und eine eindrucksvolle Demonstration, wie individuell und personalisiert Social Selling in der Praxis des B2B abläuft.
Exkursion zu Thales

Am 28. Oktober 2022 öffnete Thales Deutschland mit Sitz in Ditzingen seine Türen für Studierende aus dem Studiengang BWL-Industrie.
Der Besuch startete mit einem kurzen Überblick über die Struktur und Tätigkeitsbereiche des Unternehmens. Anschließend gab es spannende Kurzvorträge zu den Themen Auslandseinsatz in der Praxisphase, Controlling, Marketing sowie Materialwirtschaft und Logistik.
Studiengangsleiterin Frau Prof. Dr. Petra Hardock freute sich, dass es so viele Anknüpfungspunkte zu den Theorieinhalten gab und die Studierenden dementsprechend mit den Vortragenden in regen Austausch gehen konnten.
Der Höhepunkt der Exkursion war die anschließende Führung. Die Studierenden erhielten zum einen einen Einblick in den hochsensiblen Prozess der Personalisierung von Kreditkarten. Hierbei übernimmt Thales nicht nur die Herstellung der Karten sondern auch den kompletten Versand mit Informationsbrief an die Endkunden der Banken.
Zum anderen besuchten die Studierenden das Labor der Transportabteilung und erfuhren, wie relaisbasierte, elektronische Stellwerke funktionieren und was alles für den Digitalen Knoten Stuttgart (Stuttgart 21) entwickelt und umgesetzt wird.
Dschungel, Steinzeit, Party oder Digilead - tolle Ergebnisse im Integrationsseminar

Auch im zweiten Integrationsseminar, das Prof. Beham vom ZDT mit Unterstützung des ZMS durchführte, ging es um die Entwicklung von Planspielen zu Themen der digitalen Transformation. Dieses Mal war das 5. Semester BWL-Industrie von Frau Prof. Hardock am Start. Vier Teams entwickelten ihre Tools sehr kreativ und mit guten Spielmechaniken. Wir wurden in die Steinzeit versetzt, mussten im Dschungel Treibstoff für den Hubschrauber-Rückflug sammeln, eine Party planen und unsere Projektteams auf Spur bringen. Beim finalen Pitch waren wir sehr begeistert und würden am liebsten gleich losspielen! Vermutlich entwickeln wir die eine oder andere Idee weiter...
Age Suit
Wie es sich körperlich anfühlt, im Seniorenalter zu sein, können Studierende an der DHBW Stuttgart ganz ohne Zeitmaschine oder jahrelanges Warten testen. Einfach den Age Suit anziehen und schon fühlt man sich, als wäre man mindestens 70 Jahre alt. Studierende haben den Age Suit beim Einkaufen getestet.
Der Studiengang in Wort und Bild
Studierende berichten im Film über ihre Erfahrungen an der DHBW Stuttgart: Vom Einstieg ins Studium bis zu den Erfahrungen im Ausland.
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