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Biogasanlage

Versuchsbiogasanlage. Gebaut von Studierenden des Studiengangs Mechatronik der DHBW Stuttgart (Mai 2017)

Wind, Sonne, und Biomasse sind die drei wichtigsten Quellen einer nachhaltigen und klimafreundlichen Energieversorgung. Im Jahr 2016 betrug ihr Anteil an der gesamten Stromerzeugung in Deutschland schon über 26%. Gemäß den Zielen der EU sollen erneuerbare Energien bis zum Jahr 2030 mindestens 27% des Primärenergiebedarfs ihrer Mitgliedsländer decken. Es ist davon auszugehen, dass im weiteren Verlauf des Jahrhunderts dieser Anteil auf deutlich über 50% steigen wird.

Bei der Nutzung von Biomasse haben Biogasanlagen den größten Anteil. In ihnen werden nicht nur Energiepflanzen unter Luftabschluss zu Biogas fermentiert, sondern auch Abfälle aus Küche und Garten. Das entstehende Gas besteht zu ca. 60% aus Methan (CH4), das als Energieträger genutzt wird.

Schmema Biogasanlage
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Während es Wind- und Solaranlagen mit wenigen 100 W Leistung (für Privatanwender*innen) bis zu vielen Megawatt (Kraftwerke) gibt, sind Biogasanlagen in Europa erst ab einer Nennleistung von ca. 100 kW etabliert. Günstige Lösungen für Privathaushalte fehlen. In äquatornahen Ländern gibt es schon marktreife Systeme, mit denen Biogas aus Garten- und Küchenabfällen in kleinstem Maßstab erzeugt werden kann. Dies liegt zum Teil daran, dass die biochemischen Prozesse im Gärbehälter eine Temperatur von 30°C bis 40°C benötigen. Im Rahmen von Studienarbeiten soll gezeigt werden, dass der Einsatz von kleinen Biogasanlagen auch in gemäßigten Klimazonen sinnvoll sein kann. Neben innovativen Ansätzen, die eine Integration in eine moderne Haustechnik ermöglichen, sollen vor allem intelligente Steuerstrategien und die Fusion mit Power-to-Gas getestet werden. Mit solchen Anlagen könnte überschüssige Energie aus erneuerbaren Quellen (Wind, Sonne) gespeichert bzw. temporäre Überangebote genutzt werden.

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