Kontaktstudium für beruflich Qualifizierte
Kliniken und viele andere Einrichtungen des Gesundheitswesens haben mittlerweile ein großes Interesse daran, Pflegende, Hebammen sowie alle im Gesundheitswesen Tätigen in ihrer beruflichen Weiterentwicklung zu unterstützen. Studierende erlangen durch eine hochschulische Weiterbildung neues Wissen und neue Kompetenzen, die aufgrund zunehmender Komplexität der Aufgabenbereiche immer wichtiger werden.
Als Gründe gegen die Teilnahme an einer Weiterbildung wird häufig die Kombination von familiären, finanziellen und beruflichen Verpflichtungen genannt. Zudem ist nach vielen Jahren in der Praxis der Weg zurück in das Lernen / die Theorie mit Selbstzweifeln und Unsicherheit verbunden.
Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen des BMBF-Förderprojektes OPEN – OPen Education in Nursing an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart in enger Kooperation mit Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen etc. das Kontaktstudium entwickelt.
Das Kontaktstudium richtet sich an beruflich Qualifizierte, die Interesse an einer Weiterbildung haben oder die sich bei ihrer Studienentscheidung noch unsicher sind. Nach einem Semester (sechs Monaten) wird das Kontaktstudium mit einem Hochschulzertifikat und 10 ECTS-Punkten abgeschlossen. Diese ECTS-Punkte können Sie sich auf ein späteres Studium anrechnen lassen. Die Gebühren für die Teilnahme an einem Kontaktstudienangebot liegen bei 240 Euro.
Anmeldeschluss:
- für das Sommersemester: 1. März
- für das Wintersemester: 1. September
- Berufspädagogik
- Palliative Care I
- Gesundheitsmanagement II (aufbauend auf Teil I)
- Gesundheitsförderung und Prävention für junge Familien I
- Digital Health
- Berufspädagogik
- Gesundheitsmanagement I
- Gesundheitsförderung und Prävention für junge Familien II (aufbauend auf Teil I)
- Gerontologie & Geriatrie
- Palliative Care II (aufbauend auf Palliative Care I)
- Schutzkonzepte für vulnerable Gruppen in der Pflege und Gesundheitsversorgung
- Digital Health
Ausführliche Informationen über das Kontaktstudium finden Sie in dieser Broschüre:
Das Angebot im Detail:
Im Kontaktstudium „Berufspädagogik“ werden relevante Inhalte für Praxisanleitende vermittelt. Die Schwerpunkte der Lehrveranstaltungen liegen auf Methoden und Verfahren zur Gestaltung der Praxisanleitung sowie pädagogischen und didaktischen Grundlagen zur Anleitung (von Schülerinnen und Schülern und neu-examinierten KollegInnen).
- Zulassungsvoraussetzung: examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger*innen, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*innen, Altenpfleger*innen oder Pflegefachkräfte, sowie mindestens 12 Monate Berufserfahrung
- Workload (Präsenz und Selbststudium): 300 Stunden
- Dauer (Semester): 1
- Inhalte: Praxisanleitung, Didaktik, Pädagogik, Grundlagen Pflegewissenschaft/ Hebammenwissenschaft, Ethik, Recht, Kommunikation
- Besonderheiten: Das Kontaktstudium basiert auf §2 der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Berufe in der Krankenpflege (KrPflAPrV), §2 der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für den Beruf in der Altenpflege (AltPflAPrV), dem Landespflegegesetz Baden-Württemberg vom 11. September 1995, gültig ab 23.6.2010, sowie auf §10 der Studien- und Prüfungsverordnung für Hebammen (HebStPrV). Es entspricht den Anforderungen an die Praxisanleitenden gemäß Pflegeberufegesetz (PflBG) und Hebammengesetz (HebG).
Hinweis: Berufspädagogik II wird nur im Rahmen des jeweiligen Bachelorstudienganges angeboten.


Das Kontaktstudium Digital Health für Nicht-IT´ler besteht aus drei Modulen. Jedes einzelne Modul umfasst ein Hochschulsemester von 6 Monaten mit einem Workload von 10 ECTS-Leistungspunkten sowie einen Arbeitsaufwand von insgesamt 300 Stunden, die 72 Stunden Präsenzzeit beinhalten. Beim erfolgreichen Abschluss von zwei freigewählten Modulen wird das Certificate of Basic Studies mit 20 ECTS-Leistungspunkten verliehen. Für das Diploma of Basic Studies mit 30 ECTS Leistungspunkten ist das erfolgreiche Absolvieren von allen drei Modulen notwendig. Eine vorgegebene Reihenfolge zur Belegung der Module existiert nicht.
Zulassungsvoraussetzung:
beruflich qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Gesundheitswesen (z.B.: Pflegefachkräfte, Hebammen, Heilerziehungspflegende, Operationstechnische Assistent*innen, Anästhesietechnische Assistent*innen, Ärzt*innen, Medizinische Fachangestellte bzw. Medizinischer Fachangestellter, etc.), sowie mindestens 24 Monate Berufserfahrung
Modul Digitales Krankenhaus und IT-Anwenderzentrierung
- Workload (Präsenz- und Selbststudium): 300 Stunden
- Dauer (Semester): 1
- Inhalte: Krankenhausinformationssysteme (KIS), Anwenderperspektiven im Krankenhaus, Usability und Anwenderzufriedenheit, Planung und Sicherheit von IT-Systemen
Modul IT-unterstütztes Prozessmanagement
- Workload (Präsenz- und Selbststudium): 300 Stunden
- Dauer (Semester): 1
- Inhalte: Digitale klinische Dokumentation, Grundprinzipien der Prozessanalyse, -bewertung und -gestaltung, Primär- und Sekundärprozesse im Gesundheitswesen
Modul Gesundheitsinformationsgesellschaft
- Workload (Präsenz- und Selbststudium): 300 Stunden
- Dauer (Semester): 1
- Inhalte: Telematikinfrastruktur und deren Anwendungen, wissenschaftliche Evaluation von IT im Gesundheitswesen
Anmeldung und Infobroschüre:


Das Kontaktstudium „Gerontologie / Geriatrie“ richtet sich an examinierte Pflegefachkräfte mit dem Ziel, diese für die spezifischen Anforderungen der Pflege in der Geriatrie zu qualifizieren. Es wurde in Kooperation mit dem Bundesverband Geriatrie e.V. und mit Unterstützung des Evangelischen Diakonievereins Zehlendorf e.V. entwickelt und ist im Rahmen der Zertifizierung ZERCUR GERIATRIE Fachweiterbildung Pflege des Bundesverbandes Geriatrie im Umfang von 72h anerkannt. Das Modul erfüllt die Anforderungen einer 180 Stunden Geriatrie-spezifischen Weiterbildung, die im Rahmen der OPS 8-550/8-98a erforderlich sind.
- Zulassungsvoraussetzung: examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger*innen, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*innen, Altenpfleger*innen oder Pflegefachkräfte, sowie mindestens 24 Monate Berufserfahrung
- Workload (Präsenz und Selbststudium): 300 Stunden
- Dauer (Semester): 1
- Inhalte: Gerontopsychiatrische Grundlagen / Kognitionsveränderungen, aktivierend-therapeutische Pflege in der Geriatrie, Kommunikation und Beziehungsarbeit, Ethik, Psychologie, Recht
- Besonderheiten: Mit 72 Std. „ZERCUR“ Zertifizierung von der Fachgesellschaft Geriatrie


- Workload (Präsenz und Selbststudium): 600 Stunden
- Dauer: 1 Jahr
- Semester: 2
- Inhalte: Gesundheitsförderung, Prävention und Familiengesundheit, rechtliche Grundlagen für die Arbeit in den Frühen Hilfen, Beratung und Förderung der Elternkompetenz, Bindung und kindliche Entwicklung, Risiken für das Kindeswohl
- Besonderheiten: Zertifikat „Familienhebamme bzw. „Familiengesundheits- und Kinderkrankenpfleger:in Bundesstiftung Frühe Hilfen“
- Informationen zum Kontaktstudium Gesundheitsförderung und Prävention für junge Familien I+II (PDF)
- Anmeldeformular Kontaktstudiengang: Gesundheitsförderung und Prävention für junge Familien I + II (PDF)
Zugangsvoraussetzungen:
- Staatliche Anerkennung als Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*in
- Staatliche Anerkennung als Gesundheits- und Krankenpfleger*in mit schriftlichem Nachweis einer längeren Tätigkeit in der Wochenpflege oder Arbeit mit Säuglingen, Kleinkindern und/oder deren Familien bzw. dem Nachweis entsprechender Fort- oder Weiterbildungen
- Staatliche Anerkennung als Hebamme
- mindestens 2 Jahre Berufserfahrung (bei Hebammen in aufsuchender Tätigkeit)
Das Kontaktstudium wurde in Kooperation mit dem Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland (BeKD e.V.) und mit Unterstützung des Hebammenverbandes Baden-Württemberg e.V. entwickelt, orientiert sich am vom Sozialministerium Baden-Württemberg anerkannten Lehrplan für die Qualifizierung von Familiengesundheits- und Kinderkrankenpfleger:innen (FGKiKP) und Familienhebammen und entspricht den Qualitätsstandards der Bundesstiftung Frühe Hilfen vom 06.12.18.
Es greift den hohen Bedarf an FGKiKP und Familienhebammen für die aufsuchenden Hilfen und die Netzwerkarbeit für Schwangere und Familien mit Kindern bis zum 1., bzw. 3. Lebensjahr im Rahmen der Frühen Hilfen auf.


Das Kontaktstudium „Gesundheitsmanagement“ besteht aus zwei Modulen: Jedes Modul umfasst ein Hochschulsemester von 6 Monaten mit einem Workload von 10 ECTS-Leistungspunkten sowie einen Arbeitsaufwand von insgesamt 300 Stunden, die 72 Stunden Präsenzzeit beinhalten. Beim erfolgreichen Abschluss von den beiden Modulen wird das Certificate of Basic Studies mit 20 ECTS-Leistungspunkten verliehen.
- Zulassungsvorraussetzung: examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger*innen, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*innen, Altenpfleger*innen, Pflegefachkräfte oder Hebammen, sowie mindestens 24 Monate Berufserfahrung
- Workload (Präsenz und Selbststudium): 600 Stunden
- Dauer (Semester): 2
- Inhalte: Gesundheit und Krankheit im gesellschaftlichen Kontext, Führen und Leiten in Einrichtungen des Gesundheitswesens, Personalplanung und Personalentwicklung, Betriebswirtschaftliche Grundlagen, Einrichtungen des Gesundheitswesens
- Besonderheiten: Basierend auf den DKG-Empfehlungen für die pflegerische Leitung einer Station“
- Informationen zum Kontaktstudium Gesundheitsmanagement I+II (PDF)
- Anmeldeformular Kontaktstudiengänge: Berufspädagogik und Gesundheitsmanagement I + II (PDF)
„Das Kontaktstudium „Gesundheitsmanagement“ basiert auf den DKG-Empfehlungen zur Weiterbildung von Krankenpflegepersonen für die pflegerische Leitung eines Bereiches im Krankenhaus und anderen pflegerischen Versorgungsbereichen vom 30. Mai 2006 sowie der Verordnung des Ministeriums für Arbeit und Soziales des Landes Baden-Württemberg über die Weiterbildung in den Pflegeberufen für die pflegerische Leitung einer Station oder Einheit (Weiterbildungsverordnung – Stationsleitung) vom 19. Dezember 2000 in der Fassung vom 09. März 2012.


Der Kontaktstudiengang „Palliative Care“ beinhaltet zwei aufeinander aufbauende, zertifizierte Palliative-Care-Module und richtet sich nach dem von M. Kern, M. Müller und K. Aurnhammer formulierten Basiscurriculum „Palliative Care für Pflegefachkräfte“. Nach erfolgreichem Absolvieren der beiden Module Palliative Care I und Palliative Care II werden die geforderten 160 Stunden erworben, die für die Qualifizierung und Zertifizierung zur Palliative-Care-Fachkraft gemäß der Rahmenvereinbarungen nach § 39a SGB V notwendig sind.
- Zulassungsvoraussetzung: examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger:innen, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger:innen, Altenpfleger:innen oder Pflegefachkräfte. Eine Berufserfahrung von mindestens 24 Monaten wird empfohlen.
- Workload (Präsenz und Selbststudium): 600 Stunden
- Dauer (Semester): 2
- Inhalte: Kernbestandteile/Organisationsformen von Palliative Care, Krankheitsverlauf und Symptomkontrolle, Ethik, Kommunikation, Spiritualität, Sterbebegleitung, Teamarbeit/Vernetzung, Stressmanagement und Bewältigungsstrategien, u.a.
- Besonderheiten: Anerkennung der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin als Palliative-Care-Fachkraft


„Der Kontaktstudiengang „Schutzkonzepte für vulnerable Gruppen in der Pflege und Gesundheitsversorgung“ soll die Studierenden dazu befähigen, Hinweise auf Gewalt gegen Schutzbefohlene frühzeitig zu erkennen, Methoden und Verfahren der Gewaltprävention und Schutzkonzepte in der Pflege, Gesundheitsversorgung und Hebammenbetreuung zu erlernen und in ihrem beruflichen Alltag zu etablieren.
- Zulassungsvoraussetzungen: examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger*innen, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*innen, Altenpfleger*innen, Pflegefachkräfte oder Hebammen, sowie mindestens 24 Monate Berufserfahrung
- Workload (Präsenz und Selbststudium): 300 Stunden
- Dauer (Semester): 1
- Inhalte: Gewalt und Gewaltprävention in der Pflege und Geburtshilfe, Kinderschutz, Schutzkonzepte, Umgang mit traumatisierten Menschen
- Besonderheiten: Konzeption und Umsetzung in Zusammenarbeit mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm
- Informationen zum Kontaktstudium Schutzkonzepte für vulnerable Gruppen in der Pflege und Gesundheitsversorgung (PDF)
- Anmeldeformular Kontaktstudiengänge: Patientenkoordination und Case Management, Gerontologie und Geriatrie, Palliative Care, Schutzkonzepte für vulnerable Gruppen in der Pflege und Gesundheitsversorgung (PDF)


Aktuelles
Praxisnahe Lehre im Kontaktstudiengang „Gerontologie und Geriatrie“
Durch die Integration des Alterssimulationsanzugs AgeMan® in Lehrveranstaltungen des Kontaktstudiengangs Gerontologie/Geriatrie können die Teilnehmenden in die Lage älterer Menschen versetzt werden und dadurch ein lebendiges Verständnis für deren Lebenswelten gewinnen.
Mit dem AgeMan „schlüpften die Kontakstudierenden in eine neue Haut“:
- Gehördämpfer filtern hohe Frequenzen und vermitteln einen Eindruck von Altersschwerhörigkeit.
- Spezialfolien in Visieren oder Brillen simulieren nachlassendes Sehvermögen und veränderte Farbwahrnehmung.
- Bandagen an Ellbogen und Kniegelenken lassen die Gelenke steif werden. Gewichte am ganzen Körper geben ein Gefühl verringerter Muskelmasse.
- Handschuhe reduzieren die Fingerfertigkeit, die Handkraft und die Sensibilität der Haut.
Mit diesen Einschränkungen sollen sie kleinere Einkäufe im Supermarkt erledigen, mit Bargeld bezahlen und Treppensteigen. Anschließend werden die Erfahrungen gemeinsam besprochen und reflektiert. Die Brücke zwischen Theorie und Praxis kann so erfolgreich geschlagen werden.
„Mission Digitale Kompetenz im Gesundheitswesen“

Am 1. April startet das Kontaktstudium Digital Health an der DHBW Stuttgart. Prof. Dr. Raik Siebenhüner, Leiter des neuen Studienangebots, hat mit der Hochschulkommunikation über das Kontaktstudium gesprochen.
Internationales Publikum beim Symposium „DHBW meets Palliative Care“

Am 10. Oktober 2022 fand an der DHBW Stuttgart das vom Studienzentrum für Gesundheitswissenschaften und Management ausgerichtete internationale Symposium „DHBW meets Palliative Care“ im hybriden Format statt. Zu den Teilnehmenden zählten unter anderem Personen aus Fach- und Führungsbereichen des klinischen Bereichs, Studierende sowie Professor*innen.
Fragen zum Kontaktstudium?
Bitte registrieren Sie sich bei Interesse am Kontaktstudium und für nähere Informationen über das Kontaktformular.
Ansprechperson
- Ursula Hengemühle / Tel.: 0711/1849-628 / E-Mail: ursula.hengemuehle@dhbw-stuttgart.de
Leitung Kontaktstudium Digital Health
- Prof. Dr. med. Raik Siebenhüner / Tel.: 0711/1849-4685 / E-Mail: raik.siebenhuener@dhbw-stuttgart.de