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ZEF zeigt: Fahrassistenzsysteme bergen auch Risiken

Im Oktober 2019 unterstützte das Zentrum für Empirische Forschung (ZEF) der DHBW Stuttgart die Dreharbeiten des auf VOX ausgestrahlten Fernsehformats „auto mobil“.

ZEF zeigt: Fahrassistenzsysteme bergen auch Risiken

In dem Beitrag ging es um die Frage, ob moderne Fahrassistenzsysteme tatsächlich hilfreich sind oder eine Gefahrenquelle darstellen. Zwei Versuchspersonen, die 20-jährige Jana und der Rentner Werner, testeten die Nutzung von Parksensoren, Abstandsregeltempomat und Touchscreens und trugen dabei eine Eye-Tracking Brille der DHBW Stuttgart. Das Team rund um Prof. Dr. Marc Kuhn, Leiter des ZEF, unterstützte dabei mit der Datenerhebung und -auswertung.
Die Ergebnisse des Versuchs zeigten, dass eine Unterstützung durch Assistenzsysteme beim Einparken keine Verbesserung mit sich brachte. Besonders auffallend war, dass die beiden Testpersonen den Straßenverkehr bei der Nutzung der Assistenten sogar aus den Augen ließen und stattdessen auf die digitale Unterstützung vertrauten. Die Bedienung eines Touchscreens war für Jana kein Problem. Der ältere Werner hatte dagegen sichtbare Schwierigkeiten und wendete den Blick öfter von der Straße ab.

Die Auswertung einer Autobahnfahrt zeigte wiederum: Werner hatte den Blick permanent auf das Straßengeschehen gerichtet, mit und ohne Spurhalteassistent. Jana verließ sich dagegen auf die digitale Unterstützung, nahm die Hände vom Lenkrad und ließ den Straßenverkehr deutlich außer Acht.

Die unterschiedliche Handhabung der Assistenzsysteme ist laut ZEF den Generationen geschuldet. Jana als Vertreterin der „Generation Smartphone“ schenkte digitalen Systemen mehr Vertrauen, adaptierte schneller, war aber auch stärker abgelenkt. Werner dagegen war mit der Bedienung mittels Touchscreens überfordert und durch den Parkpiepser merkbar gestresst. Der neuen Technik stand er misstrauischer gegenüber und vertraute lieber seinen eigenen Fähigkeiten.

Die Testfahrten wurden mit einer vom ZEF zur Verfügung gestellten Eye-Tracking Brille durchgeführt, mit der die Blicke der Testpersonen punktgenau nachverfolgt werden konnten. Zusätzlich trugen beide eine Pulsuhr. So konnte neben der Blickrichtung auch der Herzschlag von Proband und Probandin als Indikator für Stress während der Bewältigung der Fahraufgaben aufgezeichnet werden.