Zum Hauptinhalt springen

Quatschen im Quadrat: Thema Soziale Arbeit und Essenskultur

Bereits zum achten Mal fand die Diskussionsrunde Quatschen im Quadrat für Studierende aller Semester sowie für Beschäftigte der Fakultät Sozialwesen statt. Die seit Mai 2020 regelmäßig stattfindende Veranstaltung wurde von Dozent Daniel Febel und der Studentin Samira Mikhail (6. Semester Soziale Arbeit) erneut zum Leben erweckt. Inzwischen wird das Team ergänzt durch Manuel Eisele (ebenfalls 6. Semester Soziale Arbeit) sowie die Sozialarbeiterin und Philosophin Christine Engel.

Soziale Arbeit und Essenskultur als Thema der Veranstaltungsreihe "Quatschen im Quadrat" an der DHBW Stuttgart

Die Veranstaltung lud unter dem Titel „Soziale Arbeit und Essenskultur“ zum Meinungsaustausch ein. Als Expertinnen waren Prof. Dr. Christine Meyer, Sozialpädagogin der Universität Vechta, sowie Prof. Dr. Eva Hungerland, Sozialmedizinerin und Gesundheitswissenschaftlerin der DHBW Stuttgart, geladen.

Zu Beginn wurde reflektiert, warum das Thema Essen bzw. Essenskultur in der Wissenschaft der Sozialen Arbeit eine eher geringe Bedeutung hat. So liegen bis heute nur wenige Veröffentlichungen hierzu vor. Dennoch ist Essen in den verschiedenen Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit dauerhaft präsent und relevant. „In jeder sozialen Einrichtung wird täglich neu gegessen und getrunken, Fachkräfte wie auch Adressat*innen sind an der Planung, Herstellung und an der Durchführung der Essenszubereitung und Essensituationen beteiligt“ (Meyer, Christine, 2018).  Dementsprechend kann das Thema Essen sozialpädagogisch sowie zur Stärkung der (Gesundheits-)Ressourcen sehr niederschwellig betrachtet und angegangen werden.

Essen ist zudem eine Möglichkeit, um soziale und gesundheitliche Chancengleichheit herzustellen (zum Beispiel über die Tafeln®, Obdachlosenspeisung sowie in Hort, Kita und Schulen oder für Kinder in sozioökonomisch schlechter gestellten Stadtteilen). Essen verbindet. Das zeigen auch viele Ess-Projekte für Menschen mit Migrationshintergrund.

Eine Studentin berichtete begeistert aus ihrer Praxiseinrichtung von einem sozialpädagogischen Projekt der Sarah-Wiener Stiftung: „Genussbotschafter“ für das Fortbildungsangebot „Ich kann kochen!“  mit Kindern im Alter von 3-10 Jahren. Das Projekt Essen mit allen Sinnen richtet sich hingegen an die höhere Altersgruppe und damit an das Handlungsfeld der Altenhilfe in der sozialen Arbeit. Statt Einheitsbrei geht es um gepflegte Esskultur im Alter.

Am Ende der Veranstaltung waren sich alle einig, dass Essen und Esskultur sehr viele und sehr unterschiedliche Bezüge zur Sozialen Arbeit haben können und es wichtig ist, dies im Studium verstärkt zu beleuchten.

Die nächste Veranstaltung der Reihe Quatschen im Quadrat wird sich voraussichtlich mit dem Thema Feministisches Denken befassen und wird per Mail angekündigt, sobald der Termin feststeht.