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Gastvortrag zum Thema „Bildung der indigenen Völker in Bolivien“

Am 11. Mai 2017 referierte Prof. Dr. Germán Vargas von der Universitad de Santiago de Compostela / Facultad de Educación im Hasenbergsaal der DHBW Stuttgart über die Bildungssituation der indigenen Völker in seinem Heimatland Bolivien.

Bei seinen Ausführungen ging Vargas sowohl auf die geschichtlichen Hintergründe, als auch auf die aktuelle politische Lage der Andenvölker ein. Seine Analysen beschäftigten sich unter anderem mit der Frage, welche Rolle diese Völker zukünftig in einer globalisierten Welt einnehmen können.

Die Bevölkerungsstruktur in Bolivien ist besonders: Es gibt eine Vielzahl kleiner Andenvölker, die sich durch individuelle gesellschaftliche, kulturelle und religiöse Ansichten auszeichnen, und die teilweise vom Aussterben bedroht sind. Noch vor wenigen Jahren war es ein Privileg der Mittel- und Oberschicht, in den Genuss von Bildung zu kommen. Den ärmeren Völkerschichten wurde aus Gründen der Machtsicherung der Zugang zu Bildung verwehrt. Mittlerweile strebt die Regierung durch gezielte Bildungsprogramme an, die ethnische Vielfalt zu erhalten, die kulturellen Schätze und das damit verbundene Wissen zu bewahren sowie die indigenen Sprachen zu fördern.

Anhand vieler anschaulicher Beispiele erläuterte Vargas, wie die Regierungen der letzten 20 Jahre viele Probleme angegangen sind, wodurch sich der Prozentsatz der in Armut lebenden Menschen deutlich reduzierte und Bildung zu einem erhöhten Wohlstand in allen Bevölkerungsschichten führte. Vor allem ist es aber gelungen, dass sich die Menschen sämtlicher Bevölkerungsgruppen in Bolivien als ein Volk sehen.

Vargas besuchte die DHBW Stuttgart auf Einladung der Fakultät Sozialwesen im Rahmen eines 4-wöchigen EU-geförderten Austauschprogramms mit der Universität Santiago de Compostela. Er referierte in verschiedenen Bachelor- und Masterkursen des Sozialwesens über die Ergebnisse seiner Forschungsarbeiten zum Thema „Pädagogische Förderung nachhaltiger Entwicklungen“ und sensibilisierte Studierende und Lehrkräfte für die vielschichtigen ökologischen und sozialen Probleme, die aus vorwiegend konsumorientierten Wirtschaftsformen entstehen.