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Autorenlesung mit Burak Yilmaz: Ehrensache – Kämpfen gegen Judenhass

Studierende aller Fakultäten waren der Einladung des ZIK (Zentrum für Interkulturelle Kompetenz) der DHBW Stuttgart zu einer Autorenlesung mit Burak Yilmaz gefolgt, in der er sein neu erschienenes Werk „Ehrensache – Kämpfen gegen Judenhass“ vorstellte und über die Hintergründe berichtete.

Doris Kupferschmidt, Leiterin des ZIK, begrüßte die Teilnehmenden und betonte auch angesichts der aktuellen dramatischen Kriegsereignisse die Bedeutung des Widerstandes gegen alle Formen von Hass und Gewalt und rief zur Solidarität mit den Menschen in der Ukraine auf.

Vor diesem Hintergrund sollte das Buch Mut machen, sich gegen Gewalt und Ausgrenzung einzusetzen und ein friedliches Miteinander über Grenzen und Kulturen hinaus zu fördern. Sehr persönlich und bewegend beschreibt Yilmaz angesichts seiner Lebensgeschichte, wie Juden und Muslime im Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus auf der gleichen Seite stehen können.

Als Kind türkisch-kurdischer Eltern bewegte sich Yilmaz in unterschiedlichsten Milieus. Er besuchte ein katholisches Gymnasium, die Koranschule und studierte Germanistik und Anglistik. Dabei erlebte er sowohl deutschen Rassismus als auch Ungerechtigkeiten innerhalb der migrantischen Community, gegen die er sich auflehnte.

Für sein vielfältiges Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus sowie für eine inklusive Erinnerungskultur bekam er vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Die Diskussion mit den Studierenden zeigte, dass auch sie Alltagsrassismus und Ausgrenzung erleben und auf der Suche nach Handlungsmöglichkeiten sind, um sich zu wehren bzw. dagegen zu positionieren. Ganz wichtig sei es, hinzuschauen und den Mund aufzumachen, so Yilmaz. Unbewusst verinnerlichte Stereotype oder übernommene Narrative lenken uns oft davon ab, zu erkennen was wirklich zähle. Die Trennlinie solle „nicht zwischen Mehrheit und Minderheit verlaufen, sondern zwischen denen, die sich für die Demokratie stark machen und denen, die sie bekämpfen“, so Yilmaz.