INDIS-Nachhaltigkeits-Challenges 2025/26
INDIS – takes action for Sustainability
Während des INDIS-Zyklus werden Lösungsideen für INDIS-Nachhaltigkeits-Challenges entwickelt. Grundlage sind die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der UN.
Arbeit in den interdisziplinären INDIS-Teams
Die interdisziplinären INDIS-Teams bestehen aus drei bis sechs Studierenden aller Standorte und Fakultäten/Studienbereiche (Wirtschaft, Technik, Sozialwesen und Gesundheit). Es geht darum, Wissen zu teilen und gemeinsam neue Lösungen zu entwickeln. Jedes Team erhält bei der Bearbeitung der Challenge Unterstützung über ein individuelles Coaching durch das INDIS.
In allen INDIS-Teams werden Artefakte in folgenden Bereichen erstellt:
- Anforderungsanalyse
- externer Expertenkontakt
- Dokumentation
- 2-3 Pitches
- Testen der Artefakte
- ein finales digitales, haptisches oder handlungsorientiertes Artefakt
Die INDIS-Nachhaltigkeits-Challenges 2025/26
Die Studierenden können sich in den INDIS-Teams entweder mit den vorgeschlagenen Challenges beschäftigen oder eine eigene Challenge verfolgen.
Die Studierenden können selbst als Challengesetter:in eine eigene Challengeidee einbringen oder entwickeln, die die Perspektiven aller Fakultäten und Fachgebiete (Wirtschaft, Technik, Sozialwesen und Gesundheit) berücksichtigt. Diese kann im Vorfeld eingereicht und beim Kick-off-Event möglichen Mitstreiter:innen präsentiert werden. Die Umsetzung der eigenen Challengeidee kommt nur zustande, wenn sich ein interdisziplinäres Team dafür zusammenfindet.
SDGs: 3, 9, 10
Challenge: Autonomie ist ein zentrales Bedürfnis – auch und gerade im Pflegekontext. Menschen mit körperlichen Einschränkungen, etwa nach einem Unfall oder bei Behinderung, möchten alltägliche Aktivitäten möglichst selbstständig ausführen können. Besonders herausfordernd ist der Weg zur Toilette, wenn dieser nur mit Hilfsmitteln wie einem Toilettenstuhl möglich ist. Oft fehlen Platz oder Personal, um diesen jederzeit bereitzustellen. Wie kann Technik helfen, die Selbstständigkeit in solchen Situationen zu wahren und damit die Lebensqualität deutlich zu erhöhen?
Ziele: Entwicklung eines autonomen Assistenzsystems – ein „rufbarer“ Toilettenstuhl, der selbstständig zur betroffenen Person navigiert und so Unterstützung im Alltag bietet. Ziel ist es, ein leichtes, manövrierfähiges System mit intelligenter Sensorik und intuitiver Mensch-Maschine-Schnittstelle zu gestalten. Neben technischer Umsetzbarkeit stehen auch Fragen der Alltagstauglichkeit, Nutzerfreundlichkeit, Wirtschaftlichkeit, soziale und persönliche Auswirkungen im Fokus.
Artefakt: Prototyp eines autonomen Toilettenstuhls mit funktionaler Navigation und Nutzerinteraktion
Kooperation: Prof. Dr. Dirk Reichardt (DHBW Stuttgart, Zentrum für Künstliche Intelligenz)
Ansprechperson: Judit Klein-Wiele
SDGs: 7, 10, 11, 12, 13, 15
Challenge: Wie kann Umweltpolitik erfolgreich sein – ökologisch sinnvoll, sozial gerecht und von der Bevölkerung akzeptiert? Viele notwendige Maßnahmen erfahren Widerstand. Das in dieser Challenge zu entwickelnde GreenLab bietet einen realen Raum auf dem Campus, um innovative und sozialverträgliche Klimaschutzlösungen zu entwickeln, zu erproben und erfahrbar zu machen. Es dient als Testfeld, um zu verstehen, wie eine Transformation gelingen kann, die Menschen in ihren verschiedenen Lebensbereichen mitnimmt.
Ziele:
- Das GreenLab soll konkrete Beiträge zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit auf dem Campus leisten und gleichzeitig als lebendiger Lernort dienen.
- Im GreenLab werden innovative Technologien und Ansätze entwickelt und evaluiert, die sowohl ökologisch wirksam als auch sozial gerecht sind und die Resilienz des Campus stärken.
- Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem GreenLab fließen in die kritische Bewertung aktueller umweltpolitischer Instrumente (z. B. CO₂-Steuer) hinsichtlich ihrer Wirkung und sozialen Fairness ein.
- Ziel ist die Entwicklung umfassender Strategien für eine sozial akzeptierte und zukunftsfähige grüne Wende, basierend auf den praktischen Erfahrungen und Modellen des GreenLabs, wobei Akzeptanz und Teilhabe im Vordergrund stehen.
Artefakt: Ein etabliertes GreenLab auf dem Campus mit ersten nachhaltigen und konkreten Pilotprojekten. Es dient als wegweisendes Modell für angewandten Klimaschutz an Hochschulen und liefert evaluierbare Erkenntnisse für die Gestaltung einer sozial gerechten grünen Wende in einem größeren Kontext.
Kooperation: Klimamanager:innen der DHBW, Green Offices der DHBW, Prof. Dr. Wolfgang Habla, Prof. Dr. Martina Wanner
Ansprechpersonen: Prof. Dr.-Ing. Harald Mandel, Dr. Marcella Rosenberger
SDGs: 4, 10, 16
Challenge: Kids Cube ist ein partizipatives Projekt in Kooperation mit der DHBW Stuttgart und der AWO Stuttgart. Es stärkt die Teilhabechancen geflüchteter Kinder, indem ihre Bedürfnisse und Ideen in die kindgerechte Gestaltung ihres unmittelbaren Lebensumfelds einfließen. Im neuen Jahreszyklus liegt der Fokus auf der kreativen und technischen Weiterentwicklung der sechs pädagogischen Module: Empowerment, soziale Teilhabe, politische Bildung, Medienkompetenz, Prävention/Gesundheit und Kinderrechte. Die Kinder sollen spielerisch an Technik herangeführt und in ihrer Selbstwirksamkeit gestärkt werden. Gesucht werden engagierte Studierende mit Freude an interdisziplinärer Teamarbeit, Eigenverantwortung und sozialem Engagement. Erwartet werden mindestens acht regelmäßige Präsenztermine, um Verlässlichkeit und Kontinuität zu gewährleisten.
Ziel: Die Studierenden entwickeln gemeinsam mit Kindern (8–12 Jahre) kleine technische Artefakte aus Recyclingmaterialien, die an die Inhalte der pädagogischen Module angelehnt sind. Die Kinder erleben Technik altersgerecht und nutzen die entstandenen Artefakte, um den Kids Cube – einen modularen Holzwürfel – sinnvoll zu ergänzen und ihren Lern- und Spielbereich innerhalb der Unterkunft aufzuwerten.
Artefakt: Technikobjekte aus Recyclingmaterialien – abgestimmt auf die Themen der Bildungsmodule.
Kooperation: AWO Stuttgart. Thano & Edith (Projektleitungen Kids Cube)
Ansprechpersonen: Prof. Dr. Marc Kuhn, Prof. Dr.-Ing. Harald Mandel, Flavia Milachay
SDGs: 9, 12
Challenge:
Im Spannungsfeld nachhaltiger Innovation treffen ökologische Verantwortung, technische Machbarkeit und ökonomischer Druck aufeinander. Besonders in frühen Phasen der Produktentwicklung prallen unterschiedliche Prioritäten von Stakeholdern, Nachhaltigkeitsbeauftragten, Entwickler:innen und Controller:innen aufeinander. Wie können Konzepte der Zusammenarbeit gestaltet werden, die Zielkonflikte wie „Kosten vs. Nachhaltigkeit“ produktiv vereinen und kollektive Emotionen nutzen, um Brücken zwischen Disziplinen zu schlagen?
Ziel: Entwicklung eines interdisziplinären Kollaborationsansatzes zur emotionalen Angleichung und Synchronie unter Berücksichtigung der Frage: Welche emotionalen Muster fördern oder behindern nachhaltige Teamentscheidungen?
Artefakt: Ein Modell oder Methodenkonzept für emotionale Team-Synchronie in Innovationsprozessen inkl. Pilotversuch, Eyetracking-Ergebnissen und Pitch-Präsentation.
Kooperation: Ramona Mauch, Doktorandin der Universität Saragossa
Ansprechpersonen: Prof. Dr. Marc Kuhn, Robert Lahdo
SDGs: 3, 5, 10, 16
Challenge: Wie begegnen wir Menschen mit Trauma, Behinderung, Flucht- oder Verlusterfahrung – jenseits von Mitleid, mit echtem Verständnis, Menschlichkeit und Handlungskompetenz? Gesucht wird ein multimediales Aufklärungsformat, das Geschichten hörbar macht, Perspektiven weitet und zum Umdenken bewegt – emotional, interaktiv und mitten aus dem Leben.
Ziele: Gestaltet ein veröffentlichungsreifes E-Book, das bewegende Erfahrungsberichte mit fundiertem Fachwissen und konkreten Handlungstools vereint, auf Basis echter Gespräche mit Betroffenen und Expert:innen. Optional ergänzt wird euer Werk durch ein Lernspiel (digital oder haptisch), das Empathie erlebbar macht – für den Einsatz in Teams, Schulen, Familien oder der beruflichen Bildung. Ihr arbeitet praxisnah mit einem Sparringspartner und habt die Chance, euer Projekt öffentlich zu präsentieren – als Co-Autor:innen, Creator:innen und Change-Maker.
Artefakt: Ein marktreifes E-Book mit starker visueller Sprache, inklusive Branding und Marketingstrategie. Ergänzend: ein Lernspiel zum Perspektivwechsel, optional erweitert durch digitale Module wie eine Landing Page, Podcast-Trailer oder Webinhalte – offen für kreative Beiträge in Storytelling, Content Creation oder Community-Building.
Kooperation: Verlage und DHBW Repositorium, Plattformen für soziale Innovation
Ansprechperson: Robert Lahdo
SDGs: 4, 14, 15
Challenge: Eine Virtual-Reality-Anwendung können Nutzer:innen durch Immersion interaktive Erlebnisse in regionale Ökosysteme ermöglichen und sie für den Schutz heimischer Tier- und Pflanzenarten sensibilisieren. In zielgerichtet gestalteten virtuellen Landschaften – etwa Wäldern, Alpenregionen oder Gewässern – werden ökologische Zusammenhänge, Artenschutzmaßnahmen sowie die Folgen des Klimawandels erlebbar gemacht. Die Anwendung soll das Bewusstsein für Biodiversität stärken und als innovatives Bildungsmedium für Schulen, Hochschulen und Umweltorganisationen dienen.
Ziele: Konzeption, (Weiter-)Entwicklung einer VR-Anwendung, die das Bewusstsein für regionale Biodiversität stärkt, Wissen über heimische Arten vermittelt und ökologische Zusammenhänge erfahrbar macht.
Artefakt: Interaktive VR-Szenarien z.B. Artenkenntnis, Renaturierung und Klimawandelfolgen – optional ergänzt Lehr-/Lernmaterial
Kooperation: Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit (Dr. Denis Pijetlovic)
Ansprechpersonen: Prof. Dr. Andrea Honal, Judit Klein-Wiele
Teilnahme und INDIS-Unterstützung
Innovative Methoden & Workshop-Sessions
Das Angebot besteht aus verpflichtenden Events in Präsenz:
- Kick-off-Event 10.10.-12.10.2025 auf der Burg Liebenzell
- Zwischenevent 25.02.2026
- Abschlussevent im Juni/Juli 2026
und monatlichen Online-Sessions. Diese Sessions finden jeden dritten Dienstag im Monat zwischen 18 Uhr und 20 Uhr (Änderungen vorbehalten) statt.
Sessionbausteine können aus den folgenden Bereichen übernommen werden:
- Methodenkompetenzen und Projektmanagement
- Medien und Design
- Programmierung und KI
- Forschungsmethoden
- Themen aus allen Disziplinen und der Praxis
- etc.
Deep Dive Sessions in Präsenz
- z.B. Exkursionen, besondere Workshops, Planspiel/Simulation, Werkstattformate, Raum für tiefgehende Diskussionen, individuelle Fragen und gezielte Unterstützung
- Informationen und Termine werden noch bekannt gegeben
Benefits
- New Work: Erlernen wichtiger Zukunft-Skills
- individuelle und nachhaltige Betreuung durch INDIS-Coaches
- Networking und INDIS-Community
- Leistungsnachweis durch INDIS-Zertifikat oder ECTS-Anerkennung in Abstimmung mit der Studiengangsleitung
Kurze Informationen zum INDIS-Zyklus 2025/26 auf einen Blick
gefördert durch:
copyright-Hinweis für die UN icons
Sustainable development goals - Guideline (PDF) for the use of the SDG logo, including the colour wheel, and 17 icons.