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Ringvorlesung: Aktuelle Perspektiven auf Soziale Arbeit

Die Ringvorlesung ergänzt das Studium der Sozialen Arbeit durch neue Perspektiven. Eingeladen sind Studierende und Lehrende der DHBW Stuttgart und anderer Hochschulen sowie Kolleginnen und Kollegen aus der Praxis - . Alle Veranstaltungen finden im Rosenberg Saal der DHBW-Stuttgart statt. Eine hybride Teilnahme ist möglich. (https://dhbw-stuttgart.zoom-x.de/j/68761027423, Passcode: 433707)

 

Mittwoch, 21.2.2024, 17:00 Uhr – 18:30 Uhr

Beyond professional boundaries: Underrepresented histories of American social work in the 19th and 20th centuries

Katherine Lewis, Mandel School of Applied Social Sciences at Case Western Reserve University

Most American social work histories argued that white reformer women in Northern cities professionalized social work by taking a maternalistic and scientific approach to social problems between 1870 and 1914. These histories relied on criteria created at the turn of the 20th century by social scientists, who distributed prestige according to a worker’s proximity to professionalizing structures. Institutions of professionalization, like the state, the university, or membership organizations, systematically excluded or undervalued women, racialized minorities, and poor or working-class people. Katherine Lewis identifies and addresses gaps in the historiography by exploring social work outside the dominant charities, settlements, clinics, and social welfare agencies of Northern American cities.

 

Donnerstag, 29.2.2024, 10:30 Uhr – 12:00 Uhr

A question of deservingnes? Historical Perspectives

Joe Whelan, Trinity College Dublin

Who deserves to get what and what should they have to do in order to get it? This is a question that has shaped how societies have distributed resources from antiquity to the present day. In this presentation, drawing on his 2021 work, ‘Welfare, deservingness and the logic of poverty: Who deserves?’ Dr Joe Whelan will explore this question while also drawing attention to historical sources to show how modern ideas about deservingness are deeply embedded and historically mediated

 

Donnerstag, 29.2.2024, 15:00 Uhr - 16:30 Uhr - Entfällt und wird ggf. zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt

Lebensweltorientierung in der Kita

Renate Thiersch, Universität Tübingen

Das Konzept der Lebensweltorientierung, das in der Sozialpädagogik seit langem etabliert ist, nimmt den Alltag und die Lebenswelt der Kinder, der Familien und der Einrichtungen ernst und leitet daraus Zielvorstellungen und Handlungsorientierungen für die Arbeit der pädagogischen Fachkräfte ab. Der Vortrag zeigt auf, wie bedeutsam das Konzept der Lebensweltorientierung für die frühpädagogische Arbeit ist und welche konkreten Anregungen sich daraus ergeben.

 

Dienstag, 12.3.2024, 10:30 Uhr – 12:00 Uhr

Der Vortrag findet trotz Bahnstreiks wie geplant im Rosenbergsaal statt.

Sicherheit ist relativ. Sicherheitswissen und -praktiken von Geflüchteten und Polizist:innen vor dem Hintergrund des Versicherheitlichungsdiskurses von Migration

 Leonie Jantzer, Leuphana Universität Lüneburg

Geflüchtete und Polizist:innen treffen in dem Versicherheitlichungsdiskurs von Migration aus unterschiedlich machtvollen Positionen aufeinander: Während die einen als personalisierte Gefahr konstruiert werden können, haben die anderen die Entscheidungs- und Handlungsmacht darüber. Dieser Vortrag skizziert anhand der Ergebnisse einer qualitativen Forschung, wie die Wahrnehmungen und Praktiken beider Akteursgruppen aussehen.

 

Donnerstag, 02. Mai 2024, 15:00 Uhr – 16:30 Uhr

Structural Social Work Theory and Practice

Marylin Dupree, St. Thomas University, Canada

A structural approach to social work theory and practice was primarily developed by Canadian social work scholars during the late 1970’s and 1980’s in response to Canadian social and economic arrangements that, despite overall prosperity, did nothing to address pervasive poverty. Social feminist and Marxist theories formed the basis of early structural social work theory in challenging conventional social work practice as having pathologizing and social control functions in the welfare state. Today, structural social work combines a range of critical social theory with the ethical goal of social justice to connect people’s private troubles with the structural source of these troubles. Most importantly, structural social work provides social workers with a progressive vision of an alternative approach to practice that seeks fundamental social change.

 

Montag, 27.5.2024, 13:00 Uhr - 14:30 Uhr

Solidarisierungen und Kritikperspektiven – Zum Spannungsverhältnis von sozialer Arbeit und sozialen Bewegungen

Wiebke Dierkes, Hochschule Wiesbaden

„Was wir wollen – Freizeit ohne Kontrollen!“, „Jedem Krüppel seinen Knüppel“, „Ni una menos“: Die Soziale Arbeit steht seit ihren Anfängen bis heute in einer produktiven, aber keinesfalls eindeutigen Beziehung zu Sozialen Bewegungen. Sie wurde durch diese inspiriert und geprägt aber häufig auch kritisiert. Der Vortrag spürt den Einflüssen von Sozialen Bewegungen auf die Soziale Arbeit nach und blickt dabei kritisch auf allzu vereinfachende Rekonstruktionen dieses spannungsgeladenen Wechselverhältnisses. Dabei geht es auch um den Versuch der theoretischen Bestimmung einer kritischen Sozialer Arbeit, die an emanzipatorischen Transformationsprozessen interessiert ist und mehr sein möchte als die „Reparaturkolonne des Kapitals“.

 

Dienstag, 11.6.2024, 17:00 Uhr – 18:30 Uhr

„Desintegriert euch!“

Max Czollek, Berlin

Hierzulande herrschen seltsame Regeln: Ein guter Migrant ist, wer aufgeklärt über Frauenunterdrückung, Islamismus und Demokratiefähigkeit spricht. Ein guter Jude, wer stets zu Antisemitismus, Holocaust und Israel Auskunft gibt. Dieses Integrationstheater stabilisiert das Bild einer geläuterten Gesellschaft - während eine völkische Partei Erfolge feiert.

Soziale Arbeit ist in vielen Arbeitsfeldern mit Integrationsforderungen konfrontiert und ist damit auch Teil des „Integrationstheaters“ (Czollek). Im Anschluss soll deshalb der Bezug zur Sozialen Arbeit hergestellt und diskutiert werden, wie ein professionelles Selbstverständnis  aussehen könnte, das ein eindimensionales Integrationsverständnis nicht ständig reproduziert, sondern Handlungsspielräume im Sinne der Adressat*innen weitet.