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4. Mediensymposium am 8.12.2010

Innovationen, Marken, Dialog: aktuelle Themen beim Mediensymposium

Am Mittwoch, 8. Dezember 2010, traf sich die Medienbranche im Großen Sitzungssaal des Stuttgarter Rathauses, um sich beim Mediensymposium der DHBW Stuttgart auszutauschen. Die Stadt Stuttgart übernahm die Schirmherrschaft für die Veranstaltung. Bereits zum vierten Mal organisierte der Studiengang BWL-Dienstleistungsmanagement/Medien und Kommunikation diesen Branchentreff unter der Leitung von Prof. Dr. Uwe C. Swoboda. In ihrem Grußwort betonte Bürgermeisterin Dr. Susanne Eisenmann, dass die Information der Gegenwart zunehmend digital sei. Die gesamte Medienbranche stünde deshalb vor der zentralen Frage, wie auf diese Entwicklung zu reagieren sei.

Innovativ ging es zu im Vortrag von Dr. Manfred Hattendorf, Abteilungsleiter Film und Planung beim Südwestrundfunk, und SWR-Redakteur Sebastian Hünerfeld. Sie stellten das Projekt „Alpha 0.7 – Der Feind in Dir“ vor. Im Kern ist Alpha 0.7 eine TV-Serie, die im Stuttgart des Jahres 2017 spielt. Zusätzlich zur Fernsehausstrahlung kann man mittels Internet in die Serienwelt eintauchen, man kann sich Clips über die Serienfiguren anschauen oder z. B. in deren Blogs und Online-Tagebüchern stöbern. Als dritter Kanal schließlich fungiert das Radio. Im Januar werden als Fortsetzung zu den sechs TV-Folgen Hörspiele gesendet. Das Beispiel Alpha 0.7 zeigt eindrücklich, wie verändertes Mediennutzungsverhalten Fernsehunterhaltung beeinflusst.

Mit den Herausforderungen, die sich daraus für Tageszeitungen ergeben, beschäftigte sich der Vortrag von Michael Maurer, Stv. Chefredakteur der Stuttgarter Zeitung. Denn insbesondere sie sind gefordert, ihre Rolle als Leitmedium zu behaupten in einer Zeit, in der Nachrichten „on demand“ konsumiert werden. Dementsprechend müssen Tageszeitungsverlage Medienhäuser werden, um zukunftsfähig zu bleiben. Die Redaktion der Zukunft muss für Print auf den Punkt schreiben, online ständig aktualisieren sowie Content für mobile Endgeräte bereitstellen können, erklärt Maurer. Dr. Wolfgang Adlwarth, Geschäftsführer bei der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung GfK, präsentierte dem Publikum, warum die Mittemarken vor allem in den letzten beiden Jahren wieder an Bedeutung gewinnen. Es finde „eine Renaissance der Mitte“ statt, so Adlwarth. Diese Marken, die das Preissegment zwischen Premium- und Discountmarken besetzen, seien häufig traditionsreich, regional und mittelständisch. Nach der Finanzkrise, die sich nach und nach zur Vertrauenskrise ausgewachsen hatte, suchten Konsumenten deshalb die Sicherheit der Traditionsmarken aus dem mittleren Preissegment.

Jochen Lenhard, Geschäftsführer der Münchner Firma MEDIAPLUS, griff schließlich den Bereich Social Media nochmals auf, mit dem Prof. Swoboda das Mediensymposium thematisch eröffnet hatte. Social Marketing sei kein Nischentrend sondern Massenkommunikation – „Marken nehmen an Gesprächen teil und initiieren diese“, statierte Lenhard. Das bedeute jedoch, dass man sich die Aufmerksamkeit der Community verdienen müsse. „Wenn man gleichzeitig kritikfähig ist und in Dialog tritt, wird das honoriert und man ist erfolgreich bei den Kunden“, gab Lenhard seinen Zuhörern noch mit auf den Weg.