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2. Mediensymposium am 3.12.2008

Medienbranche im Umbruch

Am 3. Dezember 2008 fand im Großen Sitzungssaal des Stuttgarter Rathauses das 2. Mediensymposium „Medienbranche im Umbruch“ statt. Organisiert wurde es vom Studiengang BWL-Dienstleistungsmanagement/Medien und Kommunikation unter der Leitung von Prof. Dr. Uwe C. Swoboda.

Die Medienbranche befindet sich in einer Umbruchphase. Mit der Digitalisierung haben sich traditionelle Geschäftsfelder verlagert, zugleich entstehen neue Produkte und Vertriebswege: Online, Online-to-Print und crossmedia sind die Schlagworte. Über den zukünftigen Erfolg eines Medienunternehmens entscheidet die richtige Ansprache der Konsument*innen, Hörer*innen, Zuschauer*innen, Nutzer*innen. Wesentliche Determinanten für den Erfolg sind Qualität der Inhalte, starke Marken und crossmediale Kommunikationskonzepte.
Diese Entwicklungen wurden durch die Vorträge der hochkarätigen Referenten des Abends deutlich, die nach einer Begrüßung durch Bürgermeisterin Dr. Susanne Eisenmann und einem Grußwort von Prof. Dr. Bernd Müllerschön, Leiter des Studienbereichs Wirtschaft der BA, das Programm bestritten: Hans-Peter Archner, SWR, Dr. Marcus Mende, Schober Consulting und Solution GmbH sowie Eugen Gansser, J. Fink Druckerei GmbH & Co. KG.

Der Initiator der Veranstaltung, Prof. Dr. Uwe C. Swoboda, führte das Publikum unter dem Titel „Interaktives Marketing schafft Mehrwert“ in das Thema ein. Die Durchdringung des Internets in der Bevölkerung – aktuell sind schon zwei Drittel der Deutschen online – demonstriere die weiter zunehmende Bedeutung des Internets u. a. für das Marketing. Der Vorteil der Interaktivität sei ein zweiseitiger Informationsaustausch. Soziale Netzwerke, wie sie über Facebook oder Xing entstünden, seien extrem erfolgreich und zeigen, dass der Trend zu einer erhöhten Beteiligung der User geht. Konsument*innen hegten den Wunsch nach Partizipation und wollen ihren Informationsbedarf selbst decken.
Hans-Peter Archner, stellvertretender Landessenderdirektor des SWR sprach zum Thema „Medienbranche im Umbruch“. Er zeigte z. B., dass die Medien sich untereinander vernetzen, dass ein Bezug zwischen Radio, TV und Internet hergestellt wird. Wichtig ist dabei für den SWR, wie die Digitalisierung von statten geht, für die ein Prozent der Gebühren verwendet werden darf, wenn trotzdem ein Maximum an Nutzwert für den User erreicht werden soll. TV bzw. Radio on demand sind Schlagworte, die nicht mehr wegzudenken sind und die Wünsche der User abbilden. Das heißt, dass der Journalist mehr und mehr Content-Hersteller sein müsse, damit alle Medien mit den Inhalten bestückt werden können. Trotzdem produziere der SWR nicht nur für die online-Welt, sondern es sei ein Muss der journalistischen Arbeit, den Bezug zur linearen Welt zu halten.
Die Perspektive des Dienstleisters verdeutlichte Dr. Marcus Mende, Geschäftsführer der Schober Consulting und Solution GmbH, mit seinem Vortrag „The Future of Targeting - Neuausrichtung der Schober Group“. Er zeigte, dass Direktvermarkter wie die Schober Group vor neuen Herausforderungen stünden. Ursache hierfür seien z. B. die Änderungen im Datenschutzgesetz, die Explosion der Medien und Informationskanäle oder die zunehmende Verschmelzung von Content und Commerce. Deshalb sei heutzutage vor allem ein intelligenter Marketingmix wichtig. Schober erweiterte deshalb sein Portfolio in Hinblick auf Methoden und Kompetenzen im Marketingbereich zusätzlich zum vorhandenen Adressdatenbestand.

Mit „Quo vadis Print?“ beschloss Eugen Gansser, Geschäftsführer der J Fink Druckerei GmbH & Co. KG, das Programm. Er stellte die Geschichte des als Hofbuchdruckerei 1875 gegründeten Unternehmens dar sowie das dessen aktuelles Portfolio. Auch bei diesem Vortrag wurde deutlich, dass Marketingmix heutzutage die wichtigste Strategie beschreibt und immer neue Publikationsformen und Informationskanäle hinzukommen. Fazit war, dass das Internet zwar Auflage substituiere, jedoch nicht die Produkte selbst und Print ein wichtiger Bestandteil der Multichannel-Strategie sei.