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ZIK thematisiert Gewalt im Namen der Ehre und Zwangsheirat

Das Zentrum für Interkulturelle Kompetenz (ZIK) der DHBW Stuttgart lud Studierende dazu ein, die Angebote der Beratungsstelle YASEMIN, deren Auftrag und Angebote kennenzulernen und sich mit dem Thema Gewalt im Namen der Ehre und Zwangsverheiratung auseinanderzusetzen.

Veranstaltung der Beratungsstelle YASEMIN zum Thema Gewalt im Namen der Ehre und Zwangsheirat

Die Referentin und Expertin, die aus Schutzgründen anonym bleiben muss, ist Alumna der DHBW Stuttgart und arbeitet seit vielen Jahren als Sozialarbeiterin in der Beratungsstelle YASEMIN, einem Angebot der Evangelischen Gesellschaft (EVA). Sie ist in ganz Baden-Württemberg unterwegs; manchmal helfen aufklärende Gespräche oder es finden sich Ressourcen innerhalb der Familie oder des persönlichen Umfelds; in manchen Fällen lässt sich eine Flucht zum Schutz der Betroffenen nicht umgehen. Auch hier begleiten die Mitarbeiterinnen von YASEMIN die Betroffenen in Kooperation mit den zuständigen Behörden. Neben diesen konkreten Hilfsangeboten für betroffene Mädchen und Frauen spielt auch die Präventionsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit eine wichtige Rolle ihrer Tätigkeit. So können auch durch die Kooperation mit dem ZIK Studierende, die als Multiplikator*innen z. B. in Behörden, Schulen, Jugendhäusern oder Krankenhäusern tätig sind, sensibilisiert und geschult werden.

Zur Veranschaulichung zeigte die Referentin einen Präventionsfilm, den YASEMIN mit über 50 ehrenamtlich tätigen Menschen unterschiedlichster Professionen gedreht hat. Hier wurde das Thema eindrucksvoll dargestellt. Die Studierenden tauschten sich im Anschluss über ihre persönlichen Erfahrungen mit der Problematik aus und erhielten professionellen Rat und Einschätzungen von der erfahrenen Sozialarbeiterin. Dabei wurde auch deutlich, dass „Gewalt im Namen der Ehre“ kein explizit religiöses Phänomen ist, sondern auch mit patriarchalischen Strukturen, streng definierten Traditionen und hierarchischem Großfamiliendenken in Verbindung steht.

Das Feedback zur Veranstaltung und der Kooperation war sehr positiv:
„Für viele von uns Studierenden ist Zwangsheirat und Gewalt oder Unterdrückung im Namen der Ehre ein präsentes Thema in der praktischen Arbeit. Die Gelegenheit, uns genauer über die Möglichkeiten der Unterstützungsarbeit durch Einrichtungen der Sozialen Arbeit wie YASEMIN zu informieren, war für uns eine große Bereicherung. Vernetzung von Professionellen miteinander und mit Kooperationspartnern spielt in der Praxis der offenen Kinder- und Jugendarbeit eine wichtige Rolle und somit war der Nachmittag mit YASEMIN für uns eine weitere erfolgreiche Kooperationsveranstaltung mit dem ZIK“, so zwei der teilnehmenden Studentinnen.