3D-Druck, FabLabs, Digitalisierung: neue Arbeitsformen und gesellschaftliche Innovationen
In seinem Vortrag führt er weiter aus, dass die anstehende vierte Revolution aber nur dann tatsächlich eine werden wird, wenn sich die technischen Innovationen mit sozialen Innovationen verbinden – so, wie das bei der ersten industriellen Revolution war, als Fabriken als neue Organisationsform mit Lohnarbeit die reine bäuerliche Daseinsvorsorge ablösten.
Als eine solche soziale Innovation stellt Schneider die Fabrication Laboratories vor, die sogenannten FabLabs. Diese seien im Zusammenspiel mit neuen digitalen Technologien entstanden und bieten Menschen Räume und Möglichkeiten, durch neue Technologien mehr Selbstbestimmung zu erhalten. Schneider skizzierte dies am Beispiel der 3D-Drucker – eine Technologie, die spontanes Experimentieren und Kreativität für Menschen mit unterschiedlichen Bildungshintergründen ermöglicht. Open Source Plattformen und Projekte im Internet ermöglichen dabei, Wissen zu erzeugen und zu veröffentlichen. Daraus entwickelte sich schließlich eine globale Bewegung von FabLabs, als geteilten Werkstätten und Orten zum Ausprobieren der neuen Technologien zur Herstellung von Dingen. Hier konnte gelernt werden, wie man diese Technologien so organisiert, dass eine möglichst breite Öffentlichkeit Zugang zu ihnen erhält. Dabei war wichtig, dass die FabLabs auch untereinander vernetzt sind und voneinander lernen. FabLabs haben laut Schneider schon jetzt einen bedeutenden Beitrag zur digitalen Revolution geleistet, nämlich für die Bildung als Lernorte für digitale Technologien, für die Bildung als neue Form von Kollaborationen, für die Technik als Orte für Innovation und Entwicklung jenseits von Wissenschaft und Industrie, für die Organisation als neues und offenes Modell. Der Vortrag endete mit einem Ausblick auf die Wichtigkeit der aktiven Gestaltung sozialer Innovationen – beabsichtigter und gestalteter sozialer Veränderungsprozesse – vor dem Hintergrund der zunehmenden technologisch getriebenen digitalen Revolution. „Soziale Innovationen bestehen aus visionären Erzählungen, die Ziele verdeutlichen und Menschen und Organisationen auf den Weg der Veränderung mitnehmen“, so Schneider. Sie benötigen aber auch Praxisformen, die diese Erzählung plausibel machen und sie weiterentwickeln, indem neue Fähigkeiten erlernt und ausgebaut werden. Und schließlich brauchen soziale Innovationen „Labore“, Orte, die das Neue und das Ausprobieren zulassen. „Denn“, und mit diesen Worten schließt Schneider seinen Vortrag „der beste Weg, von der Zukunft zu lernen ist, sie auszuprobieren“.