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18. Horber Werkzeugtag: Digitalisierung und Effizienzsteigerung im Werkzeugbau

Der Horber Werkzeugtag, seit Jahren das regionale Branchetreffen für Fach- und Führungskräfte aus dem Bereich der Spritzgießtechnik, fand auch dieses Jahr wieder regen Zuspruch. Über 110 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen die Einladung des Instituts für Kunststoff- und Entwicklungstechnik IKET wahr, um sich am 19. Mai 20222 in Horb über das Thema „Digitalisierung und Effizienzsteigerung im Werkzeugbau“ auszutauschen.

Das Motto war zugleich auch Programm. In Fachvorträgen beleuchteten Referenten, zum Großteil von Partnerunternehmen und nebenberufliche Dozierenden das Campus Horb, aus der betrieblichen Praxis das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Prof. Thomas Seul, Präsident des Verbandes Deutscher Werkzeug- und Formenbauer e.V., unterstrich zum 30 Jahrestag des Verbandes in seiner Videobotschaft die Bedeutung des Werkzeugbaus für die deutsche Wirtschaft und beleuchtete die aktuellen Herausforderungen wie Fachkräftemangel und immer kürzer werdende Entwicklungs- und Herstellzeiten im Werkzeug- und Formenbau.

Prof. Bernhard Rief, Studiengangsleiter Maschinenbau und Veranstalter des Horber Werkzeugtags, stellte den neuen Studienschwerpunkt am Campus Horb „Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Kunststofftechnik“ vor, um zukünftig junge Menschen für das Studium der Kunststofftechnik zu begeistern. Die Kernaussage dieses neuen Studienschwerpunktes ist, Kunststoffe seien nicht das Problem, sondern ein Teil der Lösung unserer aktuellen Energie- und Rohstoffprobleme. Kunststoffe benötigen nur einen Bruchteil der Energie im Vergleich zu Metallen, um diese herzustellen und zu verarbeiten. Moderne Techniken der Verarbeitung und die digitale Produktentwicklung reduzieren den Materialeinsatz, optimieren Eigenschaften und machen Kunststoffe smarter.

Reinhard Fauser, technischer Geschäftsführer der Weißer GmbH, stellte eine Strategie 2030 für den betriebsinternen Werkzeugbau vor. Dr. Stefan Kruppa, Barnes Group Inc., befasste sich mit intelligenten Spritzgießwerkzeugen im Bezug zu Ökosystemen. Der Aspekt des digitalen Zwillings im Kontext eines Spritzgießwerkzeugs wurde von Jan Bayerbach beleuchtet. Die Digitalisierung im Spritzgießwerkzeugbau ist mit den additiven Fertigungsverfahren eng gekoppelt. Gleich mehrere Referenten nahmen sich dieser Thematik an. Prof. Oliver Keßling stellte die grundsätzliche Bedeutung dieser Technologie für den Werkzeugbau dar. Thomas Weinmann befasste sich mit wirtschaftlichen Aspekten der Investitionsentscheidung für die Beschaffung einer Anlage zur additiven Herstellung von Werkzeugeinsätzen. Über neue Anwendungsmöglichkeiten in der additiven Fertigung mittels MPA-Technologie berichtete Werner Gebhart, Hermle Maschinenbau GmbH. Die Bedeutung von intelligenten Fräswerkzeugen für den Fertigungsprozess im Werkzeugbau präsentierte Johannes Zimmermann von der Moldino Tool Engineering Europe GmbH. Eine Fachausstellung mit Bezug zum Spritzgießwerkzeugbau ergänzte den diesjährigen Werkzeugtag.

Auch im kommenden Jahr soll die Tagung wieder fortgeführt werden.