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Wanderausstellung an der DHBW Stuttgart

Noch bis 19. August 2016 ist an der Fakultät Sozialwesen der DHBW Stuttgart die Wanderausstellung „Auf Biegen und Brechen“ zu sehen. Die Ausstellung thematisiert den Jugendwerkhof Torgau in den Jahren 1964 bis 1989.

Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau war offiziell die einzige geschlossene Disziplinierungseinrichtung für Jugendliche in der DDR und unterstand direkt dem Ministerium für Volksbildung. Während seines Bestehens vom 1. Mai 1964 bis zum 11. November 1989 wurden über 4.000 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren, die in anderen staatlichen Erziehungseinrichtungen negativ aufgefallen waren, zur "Anbahnung eines Umerziehungsprozesses" eingewiesen. Die Jugendlichen hatten weder Straftaten begangen, noch gab es eine richterliche Anordnung für die Einweisung. Eiserne Disziplin und paramilitärischer Drill sollten eine Veränderung ihres Verhaltens bewirken, vor allem die Bereitschaft schaffen, sich den "sozialistischen Lebensnormen" unterzuordnen.

Auf dreizehn Roll-Ups informiert die Ausstellung über die Geschichte des Geschlossenen Jugendwerkhofes Torgau. Anhand von Fotos, Dokumenten und Begleittexten wird der menschenunwürdige Alltag der Jugendlichen nachgezeichnet, die diese gefängnisähnliche Unterbringung durchlaufen mussten.

Die Ausstellung befindet sich in der Lerninsel der Fakultät Sozialwesen, Rotebühlstraße 131, 70179 Stuttgart.