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Studierende besuchen Sonderausstellung im Landesmuseum

Am 27. April bot das Zentrum für Interkulturelle Kompetenz (ZIK) eine Exkursion zur Sonderausstellung „Berauschend“ im Landesmuseum Württemberg an. Das Angebot erfreute sich so großer Beliebtheit, sodass manche Studierende nur kurzfristig über die Warteliste teilnehmen konnten.

„Das ist eine tolle Gelegenheit, sich über Bier und Wein als Kulturgüter zu informieren und Museen an meinem Studienort kennenzulernen“, so eine Studierende über ihre Motivation zur Teilnahme.

Die fachkundige Expertin Dr. Susanne Bosch-Abele vermittelte bei dem einstündigen Rundgang, dass das Trinken alkoholischer Getränke in vielen Kulturen verwurzelt ist und es damals wie heute im sozialen Miteinander eine bedeutende Rolle spielt. Der Wein im Symposion der Griechen oder das Bier, das beim Zusammentreffen von Menschengruppen an einem prähistorischen Fundplatz in der heutigen Türkei getrunken wurde, sind nur zwei Beispiele aus der Frühgeschichte. Aber auch über das erste Bier in Baden-Württemberg konnten die Teilnehmenden mehr erfahren, welches wohl aus der Zeit um 4000 v. Chr. stammte und in einer Siedlung am Bodensee gefunden wurde. Bier war damit nicht erst seit dem Mittelalter ein beliebtes Alltagsgetränk und neben seinem Nährwert spielte auch der hygienische Aspekt eine wichtige Rolle, da Wasser häufig verunreinigt war.

Schließlich zeigte die Ausstellung in gesonderten Räumen auch, inwiefern Alkohol der „Kitt“ unserer Gesellschaft ist und wie er Gemeinschaft, Identität und soziale Abgrenzung schafft. Aber auch auf die Gefahren von Alkohol und die damit verbundenen Krankheiten wurde eingegangen, und wie sich das Bewusstsein der Gesellschaft hier verändert hat. Europaweit belegt Deutschland beim jährlichen Pro-Kopf-Konsum von Bier immer noch den dritten Platz; beim Wein ist in Baden Württemberg der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch mit 26,3 Litern im Vergleich zu anderen Bundesländern (Bayern 22,1 Liter; Berlin 21,3 Liter) am höchsten.

Die Ausstellung ermöglicht den Teilnehmenden nicht zuletzt, die persönliche Lebenswelt und das eigene Konsumverhalten vor einem epochenübergreifenden und internationalen Hintergrund zu reflektieren.