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New Mobility: Alternative Verkehrsträger in den Kinderschuhen?

Im interdisziplinären Projekt „New Mobility“ testeten Studierende der DHBW Stuttgart aus den Studiengängen BWL mit der Studienrichtung Industrie, Schwerpunkt Industrielles Servicemanagement und Maschinenbau in verschiedenen deutschen Großstädten sowie in Amsterdam und Paris das Mobilitätsangebot von stadtmobil, SHARE NOW, Uber, Flixbus, Call a Bike, Lime, stella und BlaBlaCar. Im Fokus standen die Nutzerfreundlichkeit der Verkehrsmittel, technische Leistungsmerkmale und das Umweltbewusstsein der User.

Studierende der DHBW Stuttgart testen Mobilitätsangebote in Großstädten.

Ob E-Scooter, Car Sharing oder Fernbusse - noch nie fluteten so viele Mobilitätsangebote wie heute die Städte. Doch wie werden diese unterschiedlichen Mobilitätsträger wahrgenommen? Dieser Frage gingen die Studierenden in einer Feldstudie mit über 2.100 Probandinnen und Probanden nach. Das Ergebnis: Über 40 Prozent der Befragten waren die Mobilitätsträger, zu denen sie befragt wurden, noch unbekannt. Zudem sehen lediglich etwa ein Drittel der Personen zukünftig eine Möglichkeit, die Mobilitätsangebote im eigenen Alltag zu nutzen. Und dann ist es letztlich die auf größere Städte begrenzte Verfügbarkeit, die der Nutzung im Wege steht: So gab ein Drittel der Befragten an, sie hätten überhaupt keine Möglichkeit, die neuen Angebote zu nutzen.

Prof. Dr. Marc Kuhn, Leiter der Studie und Studiengangsleiter BWL-Industrie an der DHBW Stuttgart, verweist auf ein weiteres Ergebnis: „Wir konnten nachweisen, dass die meisten Mobilitätsformen grundsätzlich von den Probanden besser beurteilt wurden, wenn sie diese bereits genutzt haben. Das bedeutet, dass die Dienstleister ihr Kundenpotenzial in Zukunft nur dann voll ausschöpfen können, wenn sie die Skeptiker zum Testen bewegen können.“ Gerade in Bezug auf die Usability sehen aber auch die Nutzerinnen und Nutzer Nachholbedarf, so wurde vor allem der Buchungsvorgang im Fall von Call a Bike, stella und BlaBlaCar als verbesserungsfähig empfunden.

Die Fahrräder der Bike-Sharing-Anbieter wiesen insbesondere Unterschiede im Gesamtzustand der Bauteile auf und waren teilweise auch nicht verkehrssicher. Positiv hervorgestochen ist RegioRadStuttgart (Call a Bike) mit einem guten und sicheren Gesamteindruck der Fahrräder. Prof. Dr. Harald Mandel, Studiengangsleiter Maschinenbau und Leiter des Zentrums für Fahrzeugentwicklung und nachhaltige Mobilität (ZFM) der DHBW Stuttgart, zieht sein Fazit: „In diesem Studienprojekt hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, dass die jeweiligen Mobilitätsanbieter die Nutzer – sprich die Menschen – mehr in den Fokus nehmen. Neben dem Gedanken der nachhaltigen Mobilität sind dem Nutzer auch Aspekte wie Sicherheit sehr wichtig und da gibt es noch viel zu tun“.