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Biobauernhof als Vorlesungssaal

Dem Engagement des Seniorchefs des Biohofs in Kirchberg, Robert Trautwein, ist es zu verdanken, dass eine Gruppe Studierender aus dem Bereich Sozialwesen der DHBW Stuttgart am 19. Mai 2015 erfahren durfte, wie ein landwirtschaftlicher Betrieb Ort des Studierens und der Wissensvermittlung sein kann.

„Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ war das Thema der Exkursion des Seminars „Ernährung und Soziale Arbeit“ unter Leitung von Frau Prof. Dr. med. Eva Hungerland und der Ökotrophologin Reinhild Holzkamp. Bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein ging es zu Deutschlands höchstprämiertem Bioland-Hof 2014 nach Kirchberg (Murr). Nach einem Rundgang durch die Gewächshäuser wurden Trecker und Anhänger bestiegen und die Felder begutachtet.

Praktisch „zum Anfassen“ und ergänzt durch die kompetente Erklärung von Robert Trautwein erfuhren die Studierenden nicht alltägliche Details über die nachhaltige Landwirtschaft. Ein nachhaltiger Anbau von Tomaten bedarf beispielsweise keiner elektrischen Erwärmung der Gewächshäuser und sie schmecken besser, wenn direkt daneben Basilikum gepflanzt wird. Interessant war ebenfalls, dass gen- und pestizidfreier Soja auch im „Ländle“ hervorragend gedeiht und Kartoffeln, Salat und Rote Beete ganz ohne giftige Pflanzenschutzmittel wachsen. Dinkel konnte direkt auf dem Feld bestaunt werden und die Studierenden lernten u.a., dass dem Dinkelmehl in Deutschland ohne Deklaration 25 Prozent Weizenmehl zugesetzt werden darf. Außerdem lernten die Studierenden, dass ein Apfel aus konventionellem Anbau bis zu 32 Mal mit Pestiziden gespritzt sein kann. Wie köstlich biologisch angebaute Möhren, Paprika und Kohlrabi sowie der hofeigene Apfelsaft schmecken, konnten alle im Anschluss bei einem von Familie Trautwein spendierten Vesper erleben.

„Bauernhofpädagogik“ ist ein etablierter Begriff für die Praxis des Lehren und Lernens auf dem Bauernhof. So konnte mit den eigenen Sinnen das Ergebnis nachhaltigen Bioanbaus erfahren werden und der Tag wurde zu einem nachhaltigen Erlebnis für alle Teilnehmenden.